Schurarten |
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In der Vergangenheit waren Pudel Wasserhunde, wurden über Jahrhunderte als Jagdhunde eingesetzt, die aus Flüssen und Seen geschossenes Wassergeflügel apportierten. In der Schur ließ man die Mähne stehen um Herz und Lungen zu schützen , Hinter- und Vorderläufe wurden rasiert, um das Schwimmen zu erleichtern. Man ließ Haarbüschel stehen, um Lendenpartie, Knie und Fußgelenke zu schützen und als Ruder eine Haarquaste am Rutenende. Ein farbenprächtiges Band am Haarschopf (top-knot)sollte nicht nur verhindern, dass die Haare über die Augen des Pudels fielen, sondern der Besitzer sollte den eigenen Hund auch auf Entfernung gut erkennen können. Auf diese Art entstand der englische Sattel- oder Löwenclip eine Tradition die bis in die heutige Zeit reicht. Andere, modernere Schurarten sind dazugekommen. Der Continentalclip , der Puppyclip, Modeschur, die Lammschur und neuerdings auch die Teddyschur. Auf Ausstellungen sieht man meist Continentalclip, Puppyschur und Modeschur. |
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An den Hinter- und an den Vordergliedmassen darf das Haarkleid belassen werden, wenn folgende Vorbedingungen uneingeschränkt beachtet werden: 1) Es werden geschoren a) Der untere Teil der Vordergliedmassen, von den Krallen bis zur Kralle am Carpalballen; der untere Teil der Hintergliedmassen bis zu einer den Vordergliedmassen entsprechenden Höhe. Mit der Schermaschine dürfen nur die Zehen geschoren werden. b) Kopf und Rute gemäß den vorhergenannten Vorschriften. In dieser Schur können ausnahmsweise zugelassen werden: ° Ein kurzer Bart am Unterkiefer, der nicht stärker als 1 cm sein sollte; seine untere Linie wird parallel zum Kiefer geschoren. Die Bartform, « de bouc » (Ziegenbart) genannt, ist nicht erlaubt. ° Der Pompon an der Rute kann weggelassen werden (dies verschlechtert aber den Bewertungspunkt « Fellstruktur » ein wenig). 1) Gekürztes Haar Auf dem Körper, um auf der Rückenpartie eine mehr oder weniger lange Moirierung, von wenigstens 1 cm, zu haben. Die Länge wird um die Rippen herum und oben an den Gliedmassen allmählich gesteigert. 2) Reguliertes Haarkleid a) Auf dem Kopf, auf dem eine Krone mit vernünftiger Höhe erhalten bleibt, genau wie auf dem Hals bis zum Widerrist, sowie vorne ohne Unterbrechung in einer leicht schrägen Linie vom oberen Teil der Vorbrust bis zum geschorenen Teil der Pfote. Oben an den Ohren, bis höchstens ein Drittel ihrer Länge, kann das Haarkleid mit der Schere gekürzt werden, oder in Richtung des Fells geschoren werden. Der untere Teil der Ohren wird mit Haar bedeckt belassen, dessen Länge sich nach unten erhöht. Das Haarkleid endet in Fransen, die mit der Schere angeglichen werden können. b) Auf den Gliedmassen « Hose », die einen deutlich erkennbaren Übergang zum geschorenen Teil der Pfoten bilden. Die Länge der Haare erhöht sich allmählich nach oben, so dass sie (Haare langgezogen) auf den Schultern und auf den Schenkeln ca. 4 bis 7 cm lang sind. Die Länge des Haarkleides hängt von der Größe des einzelnen Exemplars ab; es soll nicht bauschig wirken. Die « Hose » der Hinterläufe soll die typische Winkelung des Pudels unterstreichen. Jede andere Schur, die diesen Vorgaben nicht entspricht, führt zur Disqualifikation. Unabhängig davon, welche Schur angewendet wurde, darf diese die Bewertung auf einer Ausstellung auf keinen Fall beeinflussen. Alle vorgestellten Pudel, die in derselben Klasse starten, sollen gemeinsam bewertet und beurteilt werden. |
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Dies ist die meist gezeigte Variante auf internationalen Ausstellungen. Durch die teilweise kurz rasierten Hautpartien wird die intensive Pflege dieser relativ großen Hunde etwas erleichtert. Aber das ist natürlich nicht der Hauptgrund für die Entscheidung zum Continental-Clip. Eleganz und federleichter Gang, bei gleichzeitiger Kraft und Schwung, der hinter diesen schönen Hunden steckt, kommt bei dieser Schur am besten zur Geltung. Selbstverständlich erfordert diese Art von Schur gewisse Kenntnisse von Besitzer oder Handler, um die langen Haare des Hundes auf Ausstellungen in die richtige und geforderte Form zu bringen. Außerdem zu beachten ist: Ein Hund, der in Continental-Clip gezeigt werden soll, muss wirklich eine gute Hinterbeinwinklung haben, relativ gesättigtes Pigment und auf Grund des Rutenkupierverbotes, eine möglichst gerade Rutenhaltung. |
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Das Haar wird schon in die richtige Form gebracht, um auf eine "erwachsene" Frisur vorzubereiten. Noch fehlendes Kopf- und Nackenhaar wird dem Rest der Schur angepasst. Der Besitzer kann auch langsam üben, mit dem längeren Haar seines Hundes umzugehen. Insgesamt eine sehr schöne und harmonische Frisur, die sich auch auf Internationalen Schauen sehen lassen kann. |
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ENGLISCHE SCHUR |
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Bei dieser Schur werden in Ergänzung zur Löwenschur Motive, z.B. Ringe oder Manschetten an den Hinterläufen modelliert oder auf dem Kopf ein Haarschopf belassen. Für diese Schur sind weder der Schnurrbart noch der Haarschopf verbindlich vorgeschrieben. Das Fehlen einer scharfen Abgrenzung am Haarkleid der Hinterhand ist zulässig. |
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Der Pudel, gleichgültig ob mit gelocktem oder geschnürtem Haarkleid, wird an der Hinterhand bis zu den Rippen geschoren. Ebenfalls geschoren werden : die Schnauze, ober- und unterhalb der unteren Augenlider; die Wangen; die Vorder- und Hinterläufe, bis auf Manschetten oder Ringe und beliebige Muster, die auf dem Hinterteil bleiben können; die Rute, außer einem runden oder länglichen Pompon, der erhalten bleibt. Ein Schnurrbart ist für alle Exemplare vorgeschrieben. Es ist erlaubt , an den Vordergliedmassen ein Haarkleid, Hose genannt, zu belassen. |
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